Etappe 3:
Nachdem wir (vorerst letztmalig) noch einmal die faszinierenden Küstenlandschaften der belgischen und französischen Küste bestaunen werden, führt uns unsere Reise im weiteren Verlauf ins Landesinnere von Frankreich. Über Rouen und Vernon, zwei der bekanntesten Städte in der Normandie, erreichen wir entlang der Seine, ganz im Stil der Tour de France zum Ende dieser beeindruckenden Radreise, die Stadt der Liebe – Paris.
1. Tag: Anreise Brügge
Anreise im modernen Reisebus über Nürnberg, Würzburg, Köln und Brüssel nach Brügge. Abendessen und Übernachtung.
2. Tag: Stadtbesichtigung Brügge – Oostende (ca. 30 Rad-Km)
Nach dem Frühstück lernen wir die überaus charmante belgische Stadt Brügge bei einem geführten Rundgang kennen. Die Stadt ist mit knapp 120000 Einwohnern nicht nur die größte Stadt Westflanderns, sondern auch die Hauptstadt der Region und zugleich Bischofssitz der katholischen Kirche für das Bistum Brügge. Das einstige Zentrum der Textilindustrie und des Fernhandels, begünstigt durch die Seenähe und Wasserwege, verhalf der Stadt dazu einer der im damaligen Europa reichsten Städte zu werden, was sowohl für die Wirtschaft, wie auch für die Kultur galt. Brügge war nie Schauplatz von Kriegen und somit ist die historische Altstadt noch immer durch ein mittelalterliches Stadtbild geprägt, was der belgischen Großstadt noch zusätzlichen Charme verleiht. Am Nachmittag unternehmen wir noch eine kleine Einradeltour bis Oostende. Das belgische Seebad war oft Schauplatz der zahlreichen Kriege in dieser Region. Heute lädt die charmante Altstadt zu Verweilen ein. Abendessen und Übernachtung.
3. Tag: Oostende – Grand-Fort-Philippe/Calais (ca. 85 / 105 Rad-Km)
Nach dem Frühstück beginnen wir unsere heutige Tour, die von weiten Dünenlandschaften und kleinen Badeorten geprägt ist. Nach gut 15 Kilometern erreichen wir Nieuwpoort. Hier setzen wir mit der Fähre über und überwinden so ohne Umwege das kleine Flüsschen Yser. Wir folgen dem Küstenverlauf und fahren durch Koksijde und De Panne. Bereits nach ca. 40 Kilometern lassen wir Belgien hinter uns und setzen nun unsere Reise ist Frankreich fort. Von hier aus haben wir noch etwa 10 Kilometer mit Dunkerque (Dünkirchen). Aufgrund der Lage wurde die Stadt so gut wie in jedem Krieg zerstört, jedoch immer wieder mit viel Liebe und Mühe aufgebaut. Zahlreiche restaurierte Kirchen und Kapellen prägen heute das schöne Gesamtbild dieser Stadt. Noch etwa 30 Kilometer trennen uns von unserem Tagesziel Grand-Fort-Philippe. Von hier aus bringt uns der Bus nach Calais. Wer will, kann die Tour bis dahin verlängern und die rund 20 Kilometer mit dem Radl bestreiten. Abendessen und Übernachtung in Calais.
4. Tag: Calais – Étaples (ca. 80 Rad-Km)
Wir starten mit den Rädern in der Hafenstadt Calais. Begünstigt durch die Lage am Ärmelkanal besitzt Calais einen stark frequentierten Hafen und ist ein wichtiger wirtschaftlicher Standpunkt in Nordfrankreich. Gerade einmal 34 Kilometer trennen die Stadt an der engsten Stelle des Ärmelkanals von der britischen Küste. Nach etwa 11 Kilometern erwartet uns ein kleiner Anstieg zum Noires Mottes, einem küstennahen Hügel (141 m), von dem wir eine herrliche Aussicht genießen können. Wir radeln weiter über Wissant, Audinghen und Audresselles und etwa der Hälfte der heutigen Etappe erreichen wir Wimereux. Von dem kleinen, beschaulichen Badeort sind es noch etwa 7 Kilometer bis Boulogne-sur-Mer, wo wir unsere Mittagspause machen werden. Während der deutschen Besetzung im 2. Weltkrieg gab es hier sogar einen Stützpunkt der Wehrmacht. Heute ist hier der größte Fischereihafen Frankreichs angesiedelt. Ein typisches Mittagessen direkt am Meer (extra zu bezahlen) lässt uns Kraft tanken für den Rest unseres Radltages. Leicht hügelig führt uns die Route durch teils bewaldete Abschnitte, bis wir nach ca. 30 Kilometern unseren Endpunkt Étaples erreichen. Abendessen und Übernachtung.
5. Tag: Étaples – Cayeux-sur-Mer – Dieppe (ca. 80 Rad-Km)
Die Stadt hat sehr bewegende und dramatische Zeiten durchleben müssen. Besonders ab dem 9. Jahrhundert erlebte die Stadt viele Schicksalsschläge. Bei den häufigen Herrschatfswechsel wurde die Stadt oft geplündert, belagert und zweimal sogar vollständig niedergebrannt. Die 1172 von Matthieu d’Alsace errichtete Burg wurde 1660 wieder zerstört. Trotz der ständigen Belagerungen und der einstigen militärischen Bedeutung der Stadt, erinnert heute nur noch ein kleines Museum an die tragische Vergangenheit. Unsere Tour führt uns parallel der Küste entlang immer weiter Richtung Süden. Nach etwa 60 Kilometern erreichen wir Saint-Valery-sur-Somme, wo die Somme im versandeten Flussbett, weitläufig ins Meer mündet. Von hier aus führt uns die Tour wieder direkt an die Küste, von wo aus wir noch knapp 10 Kilometer bis nach Cayeux-sur-Mer vor uns haben. Hier erwartet uns schon der Bus, der uns ins ca. 50 Kilometer entfernte Dieppe bringt. Abendessen und Übernachtung.
6. Tag: Dieppe – Rouen ca. (65 Rad-Km)
Nach dem Frühstück nehmen wir uns noch ein wenig Zeit für individuelle Entdeckungstouren durch die Stadt. Unbedingt sehenswert ist unter anderem die Burganlage aus dem Jahr 1433, die heute das Stadtmuseum beherbergt, aber auch die zahlreichen Kirchen und das Museum Cité de la Mer mit seinen Aquarien und Ausstellungen sind einen Abstecher wert. Unsere Radtour verläuft heute ins Landesinnere von Frankreich. Kurz nach der Küste erwartet uns ein etwas stärkerer Anstieg von etwa zwei Kilometern, der uns auf etwa 100 m über dem Meeresspiel bringt. Wir radeln auf eine kleine Anhöhe zwischen den Flüssen Scie und Varenne und erreichen nach ca. 40 Kilometern Clères im Flusstal des Clérette. Hier bietet sich eine Cappuccino Pause an und vielleicht bleibt noch ein wenig Zeit für einen kurzen Besuch im kleinen Tierpark, bevor wir die letzten ca. 25 Kilometer bis Rouen in Angriff nehmen. Abendessen und Übernachtung.
7. Tag: Rouen – Vernon (ca. 70 Rad-Km)
Zwei Städtenamen, die wie Musik in den Ohren klingen. Wir beginnen in Rouen, der Hauptstadt der Normandie. Auch wenn es ein erster Blick auf die Karte nicht vermuten lässt, Rouen ist aufgrund der Lage an der Seine eine nicht ganz unbedeutende Hafenstadt. Neben ihren Beinamen „Französische Stadt der Kunst und der Geschichte“ wurde ihr zusätzlich der Titel kinderfreundliche Stadt von der UNICEF verliehen. Ein weiterer Höhepunkt des heutigen Tages ist Les Andelys mit der Ruine von Château Gaillard, das Richard Löwenherz errichten ließ. Durch das Vexin Normand, ein Schwemmland am Ufer der Seine, erreichen wir durch mehrmaligen Wechsel der Flussseite unser heutiges Ziel Vernon. Abendessen und Übernachtung.
8. Tag: Vernon – Paris (ca. 80 Rad-Km)
Nach dem Frühstück steigen wir heute ein letztes Mal auf die Räder. Nach ein paar Kilometern erreichen wir Giverny. Hier lebte Claude Monet und malte seine berühmten Seerosenbilder. Weiter führt uns der Weg über Wy-Dit-Joli-Village, Cergy und Maisons-Laffitte, bevor wir am Nachmittag Paris erreichen. Unser Hotel für die nächsten beiden Nächte befindet sich im Metro-Bereich von Paris. Nach dem Abendessen erwartet uns noch eine Lichterfahrt auf der Seine und lässt uns schon einmal erahnen, was wir am nächsten Tag bei der Stadtführung noch alles entdecken werden.
9. Tag: Stadtrundfahrt – Freizeit
Bei einer Stadtrundfahrt in Begleitung eines ortskundigen Gästeführers lernen wir heute die französische Hauptstadt, die den Beinamen „Stadt der Liebe“ trägt näher kennen. Neben der Liebe ist Paris vor allem auch für Mode bekannt. Teile des Seine-Ufers zählen mittlerweile auch zum UNESCO-Welterbe. Sehenswürdigkeiten wie der Eifelturm, die Kathedrale Notre-Dame oder der Louvre machen die Stadt zu einem internationalen Touristenmagnet. Nach der Stadtrundfahrt genießen wir ein gemeinsames Mittagessen (bereits im Preis inkl.) und erleben anschließend Paris von oben. Von der Aussichtsplattform „Tour Montparnasse“ (210 m hoch) bietet sich ein traumhafter Blick über die Metropole. Den Rest des Nachmittages können wir für individuelle Erkundungen nutzen, bevor es wieder zurück ins Hotel geht. Abendessen und Übernachtung.
10. Tag: Heimreise
Nach einer sehr spannenden und erlebnisreichen Radtour, heißt es leider Abschied nehmen von Frankreich. Mit Vorfreude auf die 4. Etappe unserer Abenteuer Europa Radreise können wir bei der Heimfahrt die Eindrücke Revue passieren lassen. Am Abend Rückkunft an den Ausstiegsstellen.
Streckencharakteristik
Durch hügelige Landschaften führt uns der Weg die ersten beiden Tage bis Orléans. Weiter geht es auf befestigten, überwiegend aber nicht asphaltierten Radwegen entlang der Loire. Die Radwegqualität ist gut. Etappen von bis zu 95 Kilometer erfordern eine Grundkondition. Es besteht aber jeden Tag die Möglichkeiten die Touren mit dem Bus zu verkürzen.