Patras - Olympia - Sparta - Tripoli - Epidauros - Nafplio - Mykene - Kanal von Korinth - Athen
Der Peloponnes liegt im Süden von Griechenland. Obwohl er durch den Kanal von Korinth vom Festland abgetrennt ist, stellt er eine Halbinsel dar und bildet die Verlängerung des Balkans. Sie gehört zu den abwechslungsreichsten, kulturreichsten und schönsten Landschaften Griechenlands. Von der Antike bis in die Neuzeit haben die verschiedenen Völker ihre Spuren hinterlassen. Archäologische Stätten und Ausgrabungen zeugen von dieser Zeit. Weitgehend ist der Peloponnes ländlich geprägt, mit Millionen von Orangen und Zitronenbäumen und unendlichen Olivenhainen sowie im Flachland Trauben für Wein, Korinthen und Sultaninen. Unsere Radtour führt uns zuerst rund um die Küste Messeniens, den westlichen Finger des Peloponnes, fast immer dem Meer entlang zu kleinen Fischerdörfern, Stränden, Burgen, Olivenhainen und Wasserfällen. Wir besuchen die Kultur-Welterbestätten in Olympia – Mystras – Sparta – Epidauros – Mykene, überqueren den Kanal von Korinth und besuchen zu guter Letzt den Hafen von Piräus und Athen. Eines ist gewiss: Als Radfahrer sind wir auf dem Peloponnes noch Exoten; aber wir sind ganz nah dran – an den Menschen, an der schönen Landschaft und den vielen Sehenswürdigkeiten. Kommen Sie mit auf diese spannende Radreise!
Samstag, 06.10.2018: Anreise
Im bequemen Reisebus ca. 22.00 Uhr, je nach Abfahrtsort, Nachtanreise über den Brenner.
1. Tag: Anreise nach Ancona und Einschiffung
Am Nachmittag legt die Schnellfähre in Ancona ab und nimmt Kurs auf Igoumenitsa. Eine spannende Seereise an Bord des Fährschiffes liegt vor uns. Abendessen und Übernachtung an Bord.
2. Tag: Igoumenitsa – Patras – Kalogria Beach (ca. 45 Rad-KM)
Wir erreichen Patras und gehen gut erholt von Bord. Mit dem Bus geht es weiter in südlicher Richtung bis nach Andirrio, wo wir über die eindrucksvolle 2,3 km lange Schrägseilbrücke, die zweitlängste der Welt, den Golf von Patras überqueren und somit die Halbinsel Peloponnes und Patras erreichen. Sie ist die viertgrößte Stadt Griechenlands und machte, seitdem sie im Jahr 2005 Europäische Kulturhautstadt war, im Ausland auf sich aufmerksam. Nach einer individuellen Pause verlassen wir die Stadt und radeln am Nachmittag noch die ersten Kilometer. Unser Ziel ist ein flaches Schwemmland mit traumhaften Stränden, einer wunderschönen Dünenlandschaft mit Pinienbestand und das Naturschutzgebiet der Prokopou Lagune. Abendessen und Übernachtung.
3. Tag: Kalogria Beach – Olympia – Kaiaphas – Kalo Nero (ca. 55 Rad-KM)
Nach dem Frühstück Bustransfer zu den archäologischen Stätten von Olympia. Zu Ehren von Zeus fanden hier von 766 v. Chr. bis 395 v. Chr. alle 4 Jahre die mittlerweile weltberühmten sportlichen Wettkämpfe statt. Nach den eindrucksvollen Erzählungen unseres Reiseleiters über die Geschichte und den Aufbau der antiken Anlage, starten wir mit den Rädern. Über Makrissia und Krestena radeln wir auf kleinen Nebenstraßen zurück zu den Sandstränden am Ionischen Meer, an die Lagune von Kaiaphas. Hier gibt es ein kleines Thermalbad mit 32° C warmem, schwefelhaltigem Wasser. Es hilft z.B. bei Hautkrankheiten. Weiter entlang der Küste erreichen wir dann den ewig breiten Sandstrand von Kalo Nero. Man sagt, es gibt dort die schönsten Sonnenuntergänge Griechenlands. An den Stränden trifft man mit Glück auch auf die Karett-Schildkröten, die hier in den Sommernächten Eier ablegt. Abendessen und Übernachtung.
4. Tag: Kalo Nero – Piraten Insel Proti – Gialova (ca. 60 Rad-KM)
Wir radeln am Morgen weiter entlang des über 100 km langen Sandstrands und erreichen nach wenigen Kilometern Kyparissia. Die Stadt entstand durch die Gründung einer antiken Festungsanlage auf einem strategisch günstig gelegenen Hügel östlich des heutigen Stadtzentrums. In byzantinischer Zeit wurde an derselben Stelle eine Burg errichtet, um die sich die heute noch existierende historische Oberstadt entwickelte. Der Blick von der Burganlage auf die Stadt und das Meer ist spektakulär. Der Ort ist umringt von Olivenplantagen und einigen Weinanbauflächen, wodurch die Gegend sehr grün wirkt. Zurück an der Küste kommen wir nach Marathopoli, einen kleinen Fischerort mit seinen berühmten Fischtavernen. Von hier setzen wir mit einem Boot zur kleinen Pirateninsel Proti über. Bei der Volkszählung 2001 wurden vier Einwohner gezählt. An den Felsen der Insel erstreckt sich eine wunderbare Unterwasserwelt. Fische, Seesterne und ein Wrack haben der Insel den Beinamen Pirateninsel beschert. In der Blütezeit der Piraterie diente die Insel dem Piraten Katoulias als Versteck. Wir besichtigen das kleine Kloster mit der Kirche, die zu Ehren der Jungfrau Maria gebaut wurde. Zurück an der Westküste Messeniens radeln wir weiter und besuchen vor unserem heutigen Tagesziel noch die sichelförmige Sandbucht von Voidokilia, auch Ochsenbauchbucht genannt. Von hier führt uns eine kurze Wanderung zur Nestor-Grotte, von der man einen herrlichen Ausblick hat. Sehenswert ist das Feuchtbiotop der Lagune von Gialova. Mit etwas Glück sehen wir hier eine Vielzahl seltener Tierarten, unter ihnen Fischadler, Flamingos und Reptilien. Abendessen und Übernachtung.
5. Tag: Gialova – Wasserfälle von Polilimnio – Kalamata (ca. 70 Rad-KM)
Nach dem Frühstück queren wir heute einen sogenannten Finger des Peloponnes. Wir radeln von Gialova in mäßiger Steigung stetig bergauf und erreichen nach ca. 13 km den höchsten Punkt auf ca. 340 Meter. Im Dorf Kazarma folgen wir der Beschilderung Polilimnio, was übersetzt „viele Seen“ heißt und vom nächsten Dorf Haravgi sind es nur noch wenige Meter bis zu dem kleinen Naturwunder. Man meint, in eine andere Welt einzutauchen. Auf engstem Raum gibt es hier sieben oder acht Seen - abhängig von der Wasserführung des Flusses, der glücklicherweise auch in heißen Sommern nicht versiegt. Badesachen sollte man dabei haben, denn das frische Bergwasser bietet zur Abwechslung einmal Abkühlung ohne Meersalz. Anschließend haben wir die Gelegenheit, in einer urigen Taverne nahe der Wasserfälle unsere Mittagspause in einer einzigartigen Atmosphäre einzulegen. Nach einer kurzen aber leicht zu bewältigenden Steigung geht es mit Schwung hinunter an den Messenischen Golf. Der Küste folgend radeln wir durch eine fruchtbare Schwemmlandebene in die für ihr exzellentes Olivenöl bekannte Stadt Kalamata. Kalamata liegt mitten in der großen Bucht, die den mittleren mit dem westlichen Finger verbindet und ist das lebendige, kulturelle Zentrum Messeniens. Abendessen und Übernachtung.
6. Tag: Kalamata – Areopoli (ca. 70 Rad-KM)
Heute unternehmen wir eine Radtour entlang der Küste der „Wilden Mani“. Von den drei Fingern, die der Peloponnes nach Süden ins Meer streckt, ist der mittlere, die Halbinsel Mani, die markanteste. Die Mani war Jahrtausende lang abgeschieden durch das damals unwegsame Gebirge, aber auch geschützt durch die fehlende Landverbindung verteidigten die wenigen Bewohner zum Teil mit Waffengewalt ihre Herrschaft. Die maniotischen Dörfer mit ihren charakteristischen Wehrtürmen erzählen heute noch von ihrem Existenzkampf gegen die Seeräuberei. Unsere Radtour führt uns zunächst in den malerisch gelegenen Ort Kardamili und weiter in das durch Alexis Zorbas bekannte Fischerdorf Stoupa. Weiter geht es mit traumhaften Ausblicken auf die Küste nach Aeropoli, den Hauptort der Mani und unserem heutigen Etappenziel. Der malerische Ort ist durch die für die Mani typischen festungsartigen Wohntürme und durch seine sehenswerte Kirche geprägt. Kein Wunder, dass der gesamte Ort unter Denkmalschutz gestellt wurde. Abendessen und Übernachtung.
7. Tag: Areopoli – Gythio (ca. 80 Rad-KM)
Nach dem Frühstück geht es für uns weiter in Richtung Süden zu der in Europa wohl einzigartigen Grotte Pirgos Dirou. Hier werden wir mit Booten durch das Höhlensystem gestakt und gleiten an wunderschön beleuchteten Stalagmiten und Stalagtiten vorbei. Die Straße wird schmaler, an den Straßenrändern werden wir von Olivenbäumen begleitet und in der Ferne sehen wir atemberaubende Steilküsten. Auch der Blick auf das Meer ist unser ständiger Begleiter. Wir radeln um den südlichsten Punkt der Bergkette und umrunden somit die Halbinsel Mani, die sich durch alte verlassene Dörfer mit Turmbauten auszeichnet. Malerisch liegt dieser typische Baustil überall verteilt, traditionell wurden die Häuser früher so gebaut, um sich gegen angreifende Piraten besser wehren zu können. Nach einem Anstieg genießen wir einen leckeren Kaffee in dem kleinen Dorf Lagia. Die anschließende Abfahrt mit atemberaubenden Ausblicken auf Meer und Berge zeichnet diese tolle Region aus. Abendessen und Übernachtung.
8. Tag: Gythio – Monemvasia (ca. 70 Rad-KM)
Unser Weg führt weiter an der Küste, gesäumt von Orangen- und Zitronenplantagen und einzigartigen Felsformationen quer durch Lakonien. Unterwegs beeindruckt das an der Küste liegende Wrack des gestrandeten Frachters Demetrio. Das leicht wellige Profil lässt sich problemlos radeln. Das Highlight des heutigen Tages wird mit Sicherheit Monemvasia, das auch Gibraltar des Ostens genannt wird. Der Ort liegt auf einem ca. 194 Meter hohen und 1,8 Kilometer langen Felsen und wurde ca. im Jahr 583 n. Chr. besiedelt. Damals diente die auf dem Felsen liegende Festungsstadt zum Schutz vor slawischen Angriffen. Abendessen und Übernachtung.
9. Tag: Monemvasia – Mystras – Sparta – Stemnitsa (ca. 10 Rad-KM)
Mit dem Bus fahren wir heute zunächst zum UNESCO Weltkulturerbe, den Ruinen der mittelalterlichen Stadt Mystras sowie nach Sparta. Mystras ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten auf dem Peloponnes. Die Ruinen der gesamten Anlage ziehen sich über einen steilen Hang an den Ausläufern des Taygetos Gebirge lang. Vom höchsten Punkt hat man einen beeindruckenden Blick über die lakonische Ebene.Die Geschichte von Mystras begann im 13. Jahrhundert mit der Errichtung der Festung. Nach und nach siedelten sich an den Hängen unterhalb der Festungsanlage immer mehr Menschen an. Das antike Sparta war der Hauptort der peloponnesischen Landschaft Lakonien, im Süden des Peloponnes. Nach einer Besichtigung geht es weiter mit dem Bus durch das Menalongebirge, wo wir in dem idyllischen Bergdorf Stemnitsa aufs Rad steigen und noch ein paar Kilometer bis zu unserem Hotel radeln. Abendessen und Übernachtung.
10. Tag: Stemnitsa – Nafplio (ca. 95 Rad-KM)
Eine wunderschöne Radtour durch die Bergdörfer und Wälder des Menalongebirges liegt vor uns. Dabei starten wir ziemlich am höchsten Punkt der Tour. Durch die grünen Wälder der Heimat des Hirtengottes Pan rollen wir nach Tripoli, Hauptstadt und Regierungssitz der Region Peloponnes. Auf kleinen Nebenstraßen und durch kleine Dörfern wie Rizes, Agia Sofia und Kato Doliana genießen wir immer das fantastische Panorama auf den Golf und gelangen so in das fruchtbare Tal rund um Astros. Wir radeln jedoch weiter bis ans Meer nach Paralia Astro. Hier finden wir kleine urige Häuser, die an kleinen Hügeln entlang gebaut sind und den befestigten Hafen mit Fischerbooten und Segelyachten. In der Küstenebene radeln wir durch Zitronen- und Olivenhaine und erreichen die von Surfern beliebte Bucht vor Nafplio, der ehemaligen Hauptstadt Griechenlands und schließlich unser Hotel für die nächsten beiden Nächte. Abendessen und Übernachtung.
11. Tag: Ausflug nach Epidauros (ca. 75 Rad-KM)
Für die erste Hälfte des Tages steht heute wieder Kultur auf dem Programm. Wir fahren mit dem Bus zu dem archäologischen Park in Epidauros. Hier erwartet uns ein weiteres Weltkulturerbe. Das imposanteste und auch heute noch auffälligste Bauwerk von Epidauros ist das große, in einen Hang gebaute Theater, mit grandiosem Blick auf die Berglandschaft der Argolis. Es wurde im 4. Jahrhundert gebaut und bot bis zu 14.000 Personen Platz. Seine einmalige Akustik lässt in der obersten Sitzreihe eine unten im Zentrum fallende Nadel hören. Nach der Besichtigung des Theaters geht es per Rad zurück nach Nafplio. Wir erreichen die Küste des Argolischen Golfes bei Irla und folgen ihr mit Ausblicken auf die vorgelagerten Inseln Psili, Platia und Romvi. Am Nachmittag bummeln wir noch durch die Gassen der Altstadt und über die Hafenpromenade von Nafplio. Abendessen und Übernachtung nochmal in der wohl schönsten Stadt Griechenlands.
12. Tag: Nafplio – Mykene – Korinth – Loutraki (ca. 80 Rad-KM)
Wir verlassen Nafplio nach dem Frühstück mit dem Rad in nördlicher Richtung vorbei an Mykene. Über Nemea, wo auch in der Antike neben Olympia Wettkämpfe stattfanden, rollen wir aus dem Bergland der Weinregion Nemea durch die Weinberge in die Ebene des Golfs von Korinth, der langgestreckten Bucht des Ionischen Meeres. Nach einer spannenden Besichtigung der antiken Stätte von Korinth erreichen wir die wichtige Hafen- und Handelsstadt und schließlich den 1881 bis 1893 erbauten 6.346 Meter langen Kanal, der die Landenge von Korinth durchschneidet. Damit man sich die etwa 400 Km lange Fahrt um den Peloponnes sparte, arbeitete man sich ca. 84 Meter tief in das Felsgestein bei einer Breite bis zu 25 Meter. Nach dem überqueren des Kanals sind es nur noch ein paar Kilometer bis zu unserem Hotel in Loutraki. Abendessen und Übernachtung.
13. Tag: Loutraki – Insel Salamis – Piräus (ca. 75 Rad-KM)
Nach dem Frühstück radeln wir nochmal am Kanal von Korinth entlang an den Saronischen Golf und folgen der Küstenlinie nach Osten. Wir passieren die Traumstrände von Kinetta und setzen mit der Fähre auf die Insel Salamis über, die größte Insel im Saronischen Golf. Sie liegt nur etwa zwei Kilometer von der Küste Piräus entfernt und ist auch bekannt durch die Seeschlacht von Salamis im Jahre 480 v. Chr., die Teil der Perserkriege war. Hier auf der Insel erleben wir Griechenland so wie man es sich vorstellt, Buchten und Strände, darin liegen kleine Boote und an den Promenaden sind typische Tavernen. In Sichtweite liegt schon Piräus, der antike Hafen von Athen, den wir mit einer weiteren Fähre auf das Festland von Griechenland erreichen. Wir beziehen unser Hotel für die nächsten beiden Nächte. Abendessen und Übernachtung.
14. Tag: Stadtbesichtigung Athen
Der Vormittag gehört der quirligen hellenischen Metropole. Wir fahren vorbei an den Säulen des größten griechischen Tempelbaus, dem Tempel des Olympischen Zeus, am Stadion, dem Nationalgarten, eine Oase der Ruhe, zur bedeutendsten Attraktion Griechenlands, der Akropolis. Die klassischen Bauten im dorischen, ionischen und korinthischen Stil verliehen dem antiken Athen Glanz und Ruhm weit über die Grenzen Attikas hinaus. Das zugehörige Museum zeigt eine beeindruckende Ausstellung der Fundstücke. Es ist eines der wichtigsten kunsthistorischen Museen Griechenlands. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Wie wäre es mit einem Besuch des Archäologischen Nationalmuseums oder einer Fahrt zum Cap Sounion? Abendessen und Übernachtung.
15. Tag: Heimreise:
Eine erlebnisreiche und spannende Radreise geht dem Ende zu. Je nach Rückflugzeit bringt uns der Bus zum Flughafen und wir treten die Heimreise an.