Schroffe Kalksteinfelsen, Steineichen und Igeltannenwälder und Bilderbuchdörfer, die sich in tief eingeschnittenen Talkesseln wie Bauklötze übereinanderstapeln - das ist die Rezeptur für eine erlebnisreiche Wanderreise an der Südküste Spaniens. Wir genießen dabei die Ruhe inmitten fast unberührter Natur im Grazalema Nationalpark und erleben ein Hochluft-Abenteuer auf dem Camino del Rey, wenn wir auf Stegen gehen, die über mehr als 100 Meter hohe Schluchten führen. Gigantische Ausblicke sind garantiert und interessante Einblicke in die Höhepunkte maurischer Kultur und Architektur in Granada und Ronda ergänzen die Naturerlebnisse bei dieser Reise.
1. Tag: Flug München Malaga - Antequera
Nach dem Flughafentransfer an den Airport München steigen wir in einen Flieger, der uns nach Malaga bringt. Herzlich Willkommen in Andalusien! Am Ankunftsterminal werden wir schon von einem Berr-Bus erwartet, der uns nach Antequera zum Hotel bringt, wo wir die nächsten 5 Nächte verbringen werden.
2. Tag: Dolmengräber - Naturpark El Torcal (Gehzeit ca. 2,5 Std. - einfach)
Der Besuch der Dolmengräber in Antequera steht heute als erstes auf unserem Tagesprogramm. Diese beeindruckenden Kammergräber wurden aus Felsblöcken mit bis zu 180 Tonnen Gewicht erstellt und mit Erdreich abgedeckt. Sie stammen aus einer Zeit 3800 v. Chr. und gehören zu den größten Megalithanlagen Europas. Bei der anschließenden leichten Wanderung im beeindruckenden Karststeingebirge von El Torcal treffen wir auch wieder auf sagenhafte Steinformationen, die durch Erosionen während der letzten 20 Millionen Jahren entstanden sind. Man fühlt sich von einem auf den anderen Moment in eine Märchenwelt versetzt. Die viele Millionen Jahre alten Kalksteine sehen so aus, als wären sie absichtlich Schicht für Schicht übereinandergestapelt worden. Neben den beeindruckenden Formationen eröffnen sich uns bei der anschließenden einfachen Wanderung durch den Naturpark herrliche Ausblicke bis nach Malaga und auf das Meer. Mit etwas Freizeit in Antequera lassen wir diesen Tag ausklingen und treffen uns dann am Abend wieder zum gemeinsamen Essen.
3. Tag: Ausflug nach Granada - Alhambra
Heute lassen wir unsere Wanderschuhe stehen und unternehmen als einen weiteren Höhepunkt dieser Reise einen Ausflug nach Granada, in eine der bekanntesten Hochburgen der andalusisch-maurischen Kultur an den Ausläufern der Sierra Nevada, deren bewegte Geschichte sich in der Erscheinung der Stadt, an den Bauwerken und den Lebensgewohnheiten ihrer Einwohner widerspiegelt. Wir besichtigen im Rahmen einer Führung die auf einem Hügel gelegenen Festungsanlage der Alhambra, die neben Königspalästen, beschaulichen Innenhöfen und spiegelnden Wasserbecken den Park Generalife mit Brunnen und Obstgärten umfasst und dem Besucher ein einmaliges Beispiel für die prächtige mittelalterliche Architektur aus der Zeit der Mauren bietet. Nach dem Rundgang bleibt noch etwas Freizeit für Erkundungen auf eigenen Spuren, bis wir das kulturelle Zentrum Andalusiens verlassen und nach einem erlebnisreichen Tag die Rückfahrt ins Hotel nach Antequera antreten.
4. Tag: Schlucht Río Bailón - Fledermaushöhle (Gehzeit ca. 3,50 Std. - mittel)
Die heutige Tour führt uns in das Gebiet der zahlreichen Burgen und Festungsanlagen in die fantastische Gebirgswelt der Sierra Subbetica. Durch weit ausgedehnte Olivenhaine nähern wir uns dem Ausgangspunkt unserer Tour in der Nähe des kleinen Dorfes Zuheros, das auf einer Seehöhe von 656 Metern in der Kulisse der herrlichen Berglandschaft liegt. Hier starten wir zu unserer Tour durch die wildromantische Schlucht des Río Bailón. Vielleicht sehen wir bei unserer Wanderung auch einige der Gänsegeier, die in den Felsen ihre Nester haben und hoch über der Schlucht kreisen, in der sich der Fluss vom Herbst bis ins Frühjahr seinen Weg durch das Kalkgestein sucht. Am Ende der Schlucht besuchen wir die Cueva de los Murciélagos - die Fledermaushöhle, die sich auf einer Höhe von fast 1000 Metern mit ihren Höhlen und Galerien über fast zwei Kilometer erstreckt. Neben beeindruckenden Stalagniten, Stalagtiten und Felsmalereien treffen wir auf unserem Rundgang mit etwas Glück vielleicht auch auf Fledermäuse, die sich hier angesiedelt, aber mehr in die nicht zugänglichen Bereiche der Höhle zurückgezogen haben. Nach der Rückkehr nach Zuheros fahren wir nach Montilla – hier sind wir bei Familie Bellido zum Mittagessen und zur Besichtigung der Olivenölmühle eingeladen.
5. Tag: Camino del Rey - Köngisweg - Antequera
Mit dem Camino del Rey, auch Königsweg genannt, erwartet uns heute unser nächstes Highlight dieser Wanderreise. Im Tal des El Chorro, das von einem riesigen Seengebiet und eindrucksvollen Felsformationen umgeben ist, liegt der Startpunkt des Königsweges, der einst als der gefährlichste Weg der Welt bezeichnet wurde. Er war lange Zeit verfallen und gesperrt. Nach langer Bauphase ist er seit 2015 wieder offiziell benutzbar und gefahrlos zu begehen. Nicht mehr als 400 Wanderer dürfen täglich, ausgerüstet mit einem Helm und mit Voranmeldung, auf den Steig, der über eine Distanz von 7,7, Kilometer auf einer spektakulären Route mit bis zu 105 Meter hohen, schwindelerregenden Fußgängerbrücken entlang der Felswände führt. Wir genießen bei diesem Hochluft-Abenteuer eine mitreißende Erfahrung mit spektakulären Ausblicken auf Steilwände und eine atemberaubende Landschaft. Nach diesem sicherlich unvergesslichen Highlight für Wanderer und Naturliebhaber an einem der spektakulärsten Orte Andalusiens, fahren wir wieder zurück ins Hotel nach Antequera.
6. Der Blick nach Afrika (Gehzeit ca. 5 Std - anspruchsvoll) - Naturpark Grazalema
Mit unserem Gepäck im Kofferraum führt uns die heutige Wanderung in den Südwesten der Costa del Sol, in den Naturpark von Gibraltar. (Bitte denken Sie an diesem Tag an die Mitnahme Ihres Passes!) Nach dem Erledigen der Grenzformalitäten starten wir mit unserer Tour mitten in der Stadt und betreten vorbei am Morrish Castle den Naturpark. Der erste Besuch gilt einem der unzähligen Wehrtunnels, die hier in die Felsen gebaut wurden. Auf dem stetig in Serpentinen steigenden Weg bieten vorgelagerte Aussichtspunkte einen Blick auf das Meer und den Flughafen von Gibraltar. Von der Tropfsteinhöhle, wo die Affenkolonien der Berberaffen zu sehen ist, die hier angesiedelt sind, beginnt der Aufstieg bis zum 426 Meter hohen Gipfel, dem Rock of Gibraltar, der uns schöne Ausblicke auf die Meerenge und die gegenüberliegende Küstengebirge in Afrika gewährt. Nach dem Genuss der Aussicht führt uns der Abstieg zur alten Stadtmauer und wir schlendern noch ein bisschen durch die Fußgängerzone in der Mainstreet, bis wir wieder das Rollfeld des Flughafens überqueren und wieder nach Spanien einreisen. Anschließend Weiterfahrt durch die Berge von Ronda in den Naturpark Grazalema. Der älteste Naturpark Spaniens gilt als eine unentdeckte Oase in einem 300-400 m hohen Hügelland, aus dem zahlreiche Gipfel von über 1000 m Höhe herausragen und das steile Bergmassiv der Sierra de Grazalema bilden. Im schönen 4* Hotel Fuerte Grazalema, inmitten des Naturparks, beziehen wir unser Quartier für die kommenden vier Nächte und genießen beim ersten Abendessen die herrliche Aussicht und das Paradies, das sich hier für Naturliebhaber offenbart.
7. Tag: El Pinsapar - durch den Igeltannenwald (Gehzeit ca. 4,5 Std. – mittelschwer)
Nach einer kurzen Busfahrt erreichen wir den heutigen Ausgangspunkt unserer Wanderung, die uns von Zahara de la Sierra auf einem erlaubnispflichtigen Wanderweg nach Benamahoma bringt. Ein Maultierpfad führt uns entlang des Nordhangs der Sierra del Pinar und wir treffen hier auf einen Pinasapos-Wald, eine einzigartige Tanne, die aus der Eiszeit übriggeblieben ist und sich den subtropischen Temperaturen angepasst hat. Sie ist nur hier in Südspanien und Marokko zu finden. Mit zunehmender Höhe erreicht unser Pfad den Puerto de las Cumbres und von hier aus kann man noch einmal einen Blick auf Grazalema werfen und die einmalige Aussicht auf die Serrania de Ronda mit dem höchsten Gipel der Provinz Cadiz, den El Torreon mit 1654 Metern Höhe, der auch auf unserem Wanderprogramm steht. Nach und nach verdichtet sich der Tannenwald mit den Baumriesen der „Igeltannen“ in einen dunklen Wald, mit wahren Baumriesen von 30 m Höhe und 1 m Stammdurchmesser, von denen einzelne Exemplare an die 500 Jahre alt sind. Nach einem sanften Abstieg verbreitert sich der Weg, der Wald lichtet sich und wir erreichen unseren Zielort Benamahoma. Im gemütlichen weißen Dörfchen legen wir nach der Wanderung einen Aufenthalt zur Einkehr ein und fahren anschließend in unser Hotel zurück.
8. Tag: Salto de Cabrera & Ronda mit Besichtigung (Gehzeit ca. 3 Std. – einfach)
Diese gemütliche Tour führt durch die Sierra del Endrinal, eine für den Grazalema-Naturpark typische Karstlandschaft. Hier treffen wir auf nackte Kalkgipfel zwischen Steineichenwäldern und markante Kalkfelsen, die in starkem Kontrast zu den grünen Oasen der andalusischen „Landgüter“ mit ihren Quellen stehen. Nahe Grazalema steigen wir in den einfachen Panoramaweg ein und sehen nach kurzer Etappe schon das eindrucksvolle und landschaftliche Wahrzeichen des Naturparks, den Arroyo del Hondon, eine der spektakulärsten Formationen der Sierra. In Benaocaz, ein kleines Bergdorf inmitten der Sierra, das vorrangig vom Ackerbau, Viehzucht und auch vom Fremdenverkehr lebt, beenden wir unsere Tour und fahren in das nahe gelegene Ronda, das zu einem der schönsten und ältesten Städte Spaniens gehört. Bei einem geführten Rundgang erleben wir das wie ein Adlerhorst auf einem Felsplateau über dem Fluss Tajo gelegene Städtchen mit der ältesten Stierkampfarena Spaniens. Im Anschluss an die Führung bleibt noch Zeit zur freien Verfügung - vielleicht für ein paar Tapas und spanischen Wein. Zum Abendessen sind wir wieder in unserem Hotel.
9. Tag: El Torreon - Hoch über dem Igeltannenwald (Gehzeit ca. 4.5 Std – anspruchsvoll)
Mit der genehmigungspflichtigen Tour auf den El Torreon erleben wir den höchsten Gipfel der Sierra de Grazalema und gleichzeitig das Dach der Provinz Cadiz mit einer einmaligen Aussicht. Vom Ausgangspunkt in Benamahoma führt die erste Etappe des Aufstieges durch einen dichten Steineichenwald. Ab 1.400 Metern Höhe wird die Vegetation lichter, wir verlassen den Wald und durch Wacholdergebüsch geht es durch eine trichterförmige Senke und auf einem schmalen Weg dem Gipfel entgegen. Die grandiose Aussicht entschädigt uns auf dem Gipfel für die Mühen des Anstiegs. Der Igeltannenwald liegt zu unseren Füßen und nach Süden reicht der Blick über den Naturpark Los Alcornocales bis zur Bucht von Cadiz mit ihren weißen Städten Bornos und Arcos de la Frontera und bei guter Sicht sogar bis hin zur Straße nach Gibraltar. Nachdem wir uns von den Anstrengungen erholt und den Ausblick ausführlich genossen haben, erfolgt der Rückweg auf gleicher Strecke nach Benamahoma und zu unserer letzten Übernachtung im Grazalema Nationalpark zurück ins Hotel.
10. Tag: Rückflug nach München
Adiós, Andalucía! Nach beeindruckenden Wandertagen in Andalusien und mit vielen bleibenden Erinnerungen im Gepäck bringt uns der Bus an den Flughafen nach Malaga und wir steigen in einen Flieger zurück nach München. Hier werden wir schon erwartet und von einem Bus zurück an die Zustiegsstellen gebracht.